Nach 2 Wochen Ferien möchte ich  den 4. Kurs-Tag mit einer Wiederholung beginnen. Passend zur Jahreszeit habe ich mir einen Kanon ausgesucht: „Hejo, spann den Wagen an!“.


Fleißaufgabe: Melodie des Stückes

 

„Zielton“ (Endton) des Stückes ist das a (der allererste Ton / 2.Bund der g-Saite).

 

Hier mal als Kanon…

 

Bei unserem Stück startet die erste Stimme. Die zweite steigt mit dem Anfang des Kanons zwei Takte später, die dritte vier Takte später ein.

Um ein schönes, gemeinsames Ende zu finden, wiederholt man die letzten beiden Takte des Stückes so lange, bis alle diese singen (und/oder spielen). Auf ein Zeichen hin endet man (vielleicht sogar mit einem ‚Ritardando‘, also langsamer werdend,) gemeinsam auf dem Zielton a.


Begleitung auf den 3 hohen Saiten

Ihr habt es sicher schon gesehen: Das Lied wird mit nur zwei Akkorden begleitet. Ich habe A-Moll als Tonart für das Stück gewählt, dementsprechend sind die benötigten Akkorde A-Moll & E-Moll.

Die g-Saite wird vom Daumen, h-Saite vom Zeige- und e-Saite vom Mittelfinger gezupft.

Die Melodie hört Ihr wie gewohnt auf dem rechten, die Begleitung auf dem linken Kanal…

 


Begleitung auf den 3 hohen und den passenden Basssaiten

Bei A-Moll zupft der Daumen die A-Saite, der Zeigefinger die g-Saite, Mittelfinger die h-Saite und Ringfinger die e-Saite. Gilt es, den Akkord E-Moll zu spielen, wechselt der Daumen auf die tiefe E-Saite.

 

Natürlich kann man auch zuerst den Bass und danach die drei hohen Saiten spielen. Das klingt dann so:

 

Noch schöner klingt es, wenn zuerst der Bass und danach die drei hohen Saiten einzeln nacheinander angeschlagen werden (Daumen den Bass / Zeigefinger die g-Saite / Mittelfinger die h-Saite / Ringfinger die e-Saite).

langsam

 

im Tempo

 


Begleitung auf allen 6 Saiten

… stimmt so nicht ganz. Beim Akkord A-Moll sollte man erst ab der A-Saite, also nur 5 Saiten, spielen, beim E-Moll kann man alle Saiten anschlagen.

Beim Wechsel von A- zu E-Moll ist es hier sinnvoll, den Mittelfinger der Greifhand als „Dreh- und Angelpunkt“ zu verwenden, d.h.: der Mittelfinger bleibt während des gesamten Stückes auf dem Ton e (2.Bund der d-Saite), der  Zeigefinger wechselt vom 1.Bund der h-Saite auf den 2.Bund der A-Saite, der Ringfinger hebt sich von der g-Saite.

 

(Der Akkord E-Moll wird im Allgemeinen mit dem zweiten (A-Saite) und dritten (d-Saite) Finger gegriffen. In diesem Fall und bei tausenden anderen Gelegenheiten sollte man aber auf die soeben beschriebene Art die Akkorde wechseln.)

Mir persönlich gefällt die Version mit den arpeggierten Akkorden deutlich besser als diese hier – Aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden…


„Ein Bett im Kornfeld“

… bringt für uns die nächsten beiden neuen Akkorde: H7 (im englischen: B7) & E.

Hier erst einmal die Fassung, an der ich mich orientiert habe:

 

Die benötigten Akkorde auf den 3 hohen Saiten

Den Zeigefinger könnt Ihr, sofern Ihr das Stück nur auf den drei hohen Saiten begleitet, die ganze Zeit über auf dem 1.Bund der g-Saite belassen.

Notiert sieht das so aus.

 

Gespielt wird auf die „1“ und die“2+“.

1   E-Dur

1+ klingen lassen

2   klingen lassen

2+ E-Dur

3   klingen lassen

3+ klingen lassen

4   klingen lassen

4+ klingen lassen


Das Intro mit „Powerchords“

Ein Powerchord ist laut Definition kein Akkord, da er nur aus zwei Tönen (dem Grundton und dem fünften Ton der Tonleiter, also der Quinte, plus evtl. deren Oktaven) besteht, erfüllt aber häufig akkordische Funktion und ist ein ständiger Begleiter in der Rockmusik.

Das Intro aus „Ein Bett im Kornfeld“ bietet sich förmlich an, mit Powerchords klarzumachen, wo den ‚der Hammer hängt‘.

 

Auf der E-Gitarre greift man solch einen Powerchord mit nur einem Finger (das geht natürlich auch auf jeder anderen Gitarre). Möglich ist auch, den zweiten Finger als „Dreh- und Angelpunkt“ zu verwenden. Beide Finger zu heben und jeweils eine Saite höher(klingend) zu setzen, bedarf bei dem ein oder anderen der visuellen Rückversicherung – geht, ist aus diesem Grunde für mich allerdings die C-Variante.


Begleitung auf den 3 hohen Saiten plus passende Basstöne

Notiert sieht das so aus.

 

Um den rockigen Charakter zu betonen, stoppe ich die Akkorde mit den Fingern bzw. dem Handballen der Schlaghand.


Begleitung auf allen 6 Saiten

Notiert sieht das so aus.

 

Wer hier die Akkorde nicht stoppt, ist selber schuld.

Spielt man mit anderen zusammen, im besten Falle in einer Band, muss man Platz für die anderen Instrumente und die Stimme(n) lassen. Mit einer „Wall of sound“ ‚buttert‘ man die anderen sonst gerne ganz schnell zu. In diesem Zusammenhang würde ich zu Variante „3+bass“ greifen.


„Marmor, Stein und Eisen bricht“

Hier erst einmal die version, an der ich mich orientiert habe:

 

Wir starten ganz einfach und spielen nur auf die „1“.

Notiert sieht das so aus.

Um den Charakter des Stückes nahe zu kommen, spiele ich pro Akkord nur 3 Saiten: E-Dur die E-, A- & d-Saite / B7 die A-, d- & g-Saite / A-Dur die A-, d- & G-Saite, bei den weniger betonten Zählzeiten sogar nur zwei Saiten (E-Dur die E- & A-Saite / B7 die A- & d-Saite / A-Dur die A- & d-Saite) an.

Ich schlage in einer typischen E-Gitarren-Technik an: ‚Palm mute‘. Dazu liegt der Handballen der Anschlagshand etwa 2 cm von der Brücke entfernt auf den Saiten. Der Ton wird dadurch kürzer, dumpfer, auch perkussiver und „drückt“ mehr. Probiert es aus!

Beim Wechsel von E-Dur zu B7 (und zurück) dient mir der Mittelfinger als „Dreh- und Angelpunkt“.

Den Akkord A-Dur greife ich, indem ich den Mittelfinger (statt Zeige-, Mittel & Ringfinger) nahe am Bundstäbchen quer über die Saiten lege. Beim Wechsel zu B7 rollt die Fingerkuppe (Mittelfinger) auf seine Position (A2). Beides ganz typisch für das E-Gitarren-Spiel.

langsam

 

schnell

 


Etwas interessanter wird es, wenn wir auf „1“ & „4“ spielen.

Notiert sieht das so aus.

langsam

 

schnell

 


Hier wird ähnlich wie im Original „durchgeachtelt“.

Notiert sieht das so aus.

langsam

 

schnell

 


„Riptide“

Das Original habe ich etwas in der Tonhöhe korrigiert (‚gepitcht‘), damit es besser zu einer auf die „normalen“440Hz gestimmten Gitarren passt:

 

Rhythmus

Zeigt der Pfeil nach oben, so soll veranschaulicht werden, dass die Anschlagsrichtung in Richtung der hohen Töne zu geschehen hat.

Akkorde

Neu ist das F-Dur auf den vier hohen Saiten. Der tiefste Ton ist in diesem Falle auch der Grundton. Im ersten Bund kann man die Töne auf der e- und der h-Saite gleichzeitig mit dem ersten Finger greifen. Das nennt sich ‚kleines Barré‘ (im lustigen Amtsdeutsch: ‚kleiner Quergriff‘).

Beim Greifen habe ich mich hier für das ‚deutsche G-Dur‘ und die ‚bühnentaugliche‘ Variante des C-Akkordes entschieden. Der Ringfinger bleibt dadurch beim Wechsel von G- zu C-Dur liegen.

 

1 A-Moll anschlagen (in Richtung der höher klingenden Saiten)

+ klingen lassen

2 A-Moll anschlagen (in Richtung der höher klingenden Saiten)

+ klingen lassen

3 klingen lassen

+ A-Moll anschlagen (in Richtung der tiefer klingenden Saiten)

4 A-Moll anschlagen (in Richtung der höher klingenden Saiten)

+ A-Moll anschlagen (in Richtung der höher klingenden Saiten)

 

langsam

 

schnell

 


Pflicht

  • „Hejo, spann den Wagen an“ – arpeggiert
  • „Hejo, spann den Wagen an“ – komplett
  •  „Ein Bett im Kornfeld“ – 3 + bass
  •  „Ein Bett im Kornfeld“ – komplett
  • „Marmor, Stein und Eisen bricht“ – 1 + 4

Kür

  • „Hejo, spann den Wagen an“ – Melodie
  • Intro „Ein Bett im Kornfeld“ mit ‚Powerchords‘
  • „Marmor, Stein und Eisen bricht“ – komplett
  • „Riptide“ mit F-Dur

Fazit

Das Kurs-Ziel sind: „Acht Akkorde in acht Wochen und jede Menge Songs.“

Acht Akkorde haben wir schon zusammen: A-Dur, A-Moll, D-Dur, E-Dur, E7, E-Moll, H7 & G-Dur in kompletter Form, und für das erste Konzert folgende Lieder erarbeitet:

  1. „Am Fenster“
  2. „Ein Bett im Kornfeld“
  3. „Eisgekühlter Bomerlunder“
  4. „Happy Birthday“
  5. „Hejo, spann den Wagen an!“
  6. „Knocking On Heavens Door“
  7. „Lady In Black“
  8. „Laudato Si“
  9. „Marmor, Stein und Eisen bricht“
  10. „Meine Oma“
  11. „Riptide“
  12. „Wir haben Hunger“

Falls es Fragen geben sollte, scheut Euch nicht, mich zu kontaktieren!